Warum es mit mir beginnt
Schon als Kind wusste ich, dass ich das mit dem Elternsein mal anders machen wollte. Ich habe oft gedanklich eine Liste geführt: Das mache ich als Mama mal anders.
Als ich dann Mama wurde, hatte ich das große Glück, auf eine Hebamme zu treffen, die mich zusätzlich darauf stieß, dass wir instinktiv wissen, was richtig ist – wenn wir leise genug werden, um uns selbst zuzuhören. Sie ermutigte mich, zurück zu den Wurzeln zu gehen und natürlichen Wegen mehr Beachtung zu schenken, als es heute üblich ist.
Oft wird diese Art der Erziehung als „alternativ“ betitelt, ist aber im Prinzip nichts weiter als eine Rückkehr zu uns selbst und zu ursprünglichen Erziehungsweisen. „Artgerecht“, wie Nicola Schmidt es in ihrer gleichnamigen Buchreihe (die ich dir sehr ans Herz lege) beschreibt.
Und doch tappte ich in die gleiche Falle wie so viele Mütter: Ich rieb mich auf, bis fast nichts mehr übrig blieb. Ich kümmerte mich um alle, gründete 2019 eine Firma, jonglierte Arbeit, Familie, Finanzen, Perfektion.
Das Ganze kostete mich nicht nur meine mentale Balance, sondern auch ein paar Zähne und einen Großteil meiner Gesundheit. Ich war 2021 komplett ausgebrannt – schon wieder – und funktionierte trotzdem jeden Tag weiter. Irgendwie.
Mein Coach und tiefere Persönlichkeitsentwicklung schwammen mir damals wie ein Rettungsanker über den Weg. Ich hatte mich selbst viel zu lange ignoriert. Hier tauche ich gerne mal tiefer ein – in einem anderen Artikel.
Das Ergebnis ganz kurz: ich begann mehr auf mich zu schauen und meine Bedürfnisse zu sehen. Heute bin ich damit noch nicht ganz da, wo ich hin will, aber auf dem besten Weg.
Wenn der Fisch vom Kopf her stinkt
„Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.“
Diesen Satz habe ich mal in einem Interview mit einem Psychologen auf Instagram gehört. Es ging darum, dass er sich nicht die Kinder in die Therapiesitzung holt, sondern die Eltern – denn irgendwoher muss der Fisch ja stinken.
Dieser Satz hat richtig tief in mir etwas berührt und mich seitdem nicht mehr losgelassen. „Stimmt!“, schrien mein Herz und mein Hirn. Wie oft habe ich Kindern zugehört, sie beobachtet und als dann die Eltern um die Ecke kamen, dachte ich: Ja, schon klar, wo das herkommt. Sieh das nicht als Wertung, eher als Beobachtung. Und wenn du dich ertappt fühlst, lade ich dich ein mal genauer hinzuschauen.
Ich sah es tatsächlich selbst nicht kommen. Oft ist man selbst zu dicht dran.
Meine Kinder sind großartig – neugierig, eigenwillig, voller Leben. Kurz: wundervoll.
Und trotzdem war ich zu Hause oft wütend, schimpfte, steigerte mich richtig rein. Die Dinge, über die ich mich beschwerte? Nichtigkeiten. Bedeutungslos. Von außen gut zu sehen, von innen nicht.
Aber warum meckerte ich dann ständig – mit meinem Mann, meinen Kindern, dem Hund, mir selbst?
Und immer häufiger fiel mir auf, dass meine Kinder untereinander einen schroffen Ton nutzten. Woher dieser wohl kam, fragte ich meinen Mann. Er war etwas irritiert, dass ich das nicht wusste: „Na du redest so mit ihnen.“
Autsch. Das saß.
Also habe ich mal genauer hingeschaut – ehrlich, unangenehm, aber notwendig.
Ich hatte kaum Kontrolle über meine Gefühle. Impulskontrolle? Fehlanzeige.
Selbstregulation? Nicht vorhanden. Wenn von außen keiner kam, war ich ewig verloren.
Es war ein heilsamer Schock.
Denn ich begriff, dass nicht meine Kinder das Problem waren – ich war es.
Oder anders gesagt: Ich war der Kopf dieses Fisches. Und von dort aus begann ich, aufzuräumen.
Und wenn ich das kann, dann können das doch auch andere, oder?
Zwischen Schulträumen und Selbstregulation
Als ich im Januar 2025 begann, über eine eigene freie Schule nachzudenken – weil es in unserer Umgebung keine gab, die zu unseren Werten passte – sah ich nach und nach immer deutlicher:
Dieses „sich daneben benehmen“, „nicht lernen wollen“, „auffällig sein“, geht gar nicht von unseren Kindern aus; der Fisch stinkt immer vom Kopf her.
Es sind die Eltern, die Großeltern, die Lehrer*innen, die unreflektierten Muster, die sie weiterreichen wie heilige Familienerbstücke.
Und so verfestigte sich meine Vision, je mehr ich hinschaute und recherchierte.
Ich will eine Schule gründen, die Kinder als ganze Menschen sieht.
Ohne Machtspielchen, ohne Beschämung.
Eine Gemeinschaft, in der Vertrauen selbstverständlich ist und Lernen wieder Freude macht. Miteinander auf Augenhöhe.
Gleichzeitig will ich Müttern, Kindern – und damit ganzen Familien – mehr Lebensfreude und echten Zusammenhalt schenken. Sie ermutigen, auf sich selbst zu hören, Wege aufzeigen, aus alten Mustern auszubrechen, und endlich die Entspanntheit an den Tag zu legen, nach der sie sich sehnen.
Ich will ihnen den Weg weisen, wieder die Kontrolle zu übernehmen – über ihr Nervensystem und sich selbst.
Sie sollen mehr Vertrauen in sich und in die Welt haben – auch wenn das manchmal wehtut.
Entstehen soll eine Symbiose aus selbstverantwortlichen, wertschätzenden Eltern, Kindern und Lernbegleiter*innen.
Was ich wirklich verändern will
Ich bin auf die Reise gegangen und habe meine heile kleine Welt verlassen, weil ich den Kreis der Menschen, denen ich meine Kinder anvertrauen kann, vergrößern will – groß wie klein.
Ich möchte, dass Eltern lernen, sich selbst zu erkennen, bevor sie ihre Kinder beurteilen – oder viel eher verurteilen.
Ich möchte für den Anfang 1.000 Müttern und erziehenden helfen und damit indirekt auch mindestens 1.350 Kindern.
Ich möchte, dass sie sich selbst wieder spüren, lernen, ihre Emotionen zu halten, statt sie zu bekämpfen.
Ich möchte, dass sie Vertrauen finden – in sich, in ihre Kinder, in das Leben selbst.
Ich glaube an den Ripple-Effekt:
Wenn eine Mutter sich heilt, heilt sie ihr Kind.
Wenn eine Mutter sich heilt, heilt sie ihr Umfeld, wandelt ihre Familie.
Wenn eine Familie sich wandelt, verändert sie die Welt ein Stückchen.
Wenn viele Familien sich wandeln, verändern wir die Welt.
Ich als Wegweiser
Ich bin kein Coach und möchte auch keiner sein, ich bin keine Therapeutin, keine Lehrerin oder Gelehrte.
Ich möchte deine Hand nicht nehmen und dafür sorgen, dass du dich veränderst. Das klingt verlockend, ich weiß, aber es würde dir nicht helfen, denn ändern kannst nur du dich.
Ich bin nicht hier, um deine Seele zu streicheln oder von dir gemocht zu werden.
Also was mache ich hier eigentlich?
Ich zeige dir, das Veränderung möglich ist, wenn du sie willst.
Ich zeige dir, dass du die Mama sein kannst, die du und deine Kinder brauchen. Das gilt natürlich auch für Papas, andere erziehende und Eltern mit erwachsenen Kindern. Hier fehlt mit allerdings die Expertise und Perspektive.
Ich zeige dir, wie ich es mache oder gemacht habe, damit du dir dann die Kirschen rauspicken und selber aussuchen kannst, was davon für dich funktioniert.
Ich bin dein Wegweiser und stehe hier mitten auf der Kreuzung. Aber wo du hingehst, dass entscheidest nur du.
Meine Vision
Wenn meine Arbeit Früchte trägt, dann gibt es eines Tages viele meiner Schulen – Orte, an denen Resilienz, Selbstregulation und Dankbarkeit selbstverständlich sind.
Es wird jede MengenZentren geben, an denen die Gemeinschaft zusammenkommt und die Welt nachhaltig für einander, miteinander verändert.
Orte, an denen Kinder keine Angst haben, Fehler zu machen und Mütter nicht glauben, sie müssten perfekt sein.
Ich wünsche mir, dass eines Tages niemand mehr glaubt, man müsse die Welt bereisen und erobern, um sich selbst zu finden.
Sondern, dass wir begreifen und sehen: Wir waren die ganze Zeit schon da.
Ich bin auf einer Reise mit mir selbst und habe mich nicht mal von Fleck bewegt. Aber bewegt, habe ich schon riesiges.
Wann fängst du an?
Nette Grüße
Deine Sina👩🏭